Die Orgel von Carl Voigt & Söhne Halberstadt um 1866

Schon in der romanischen Kirche dürfte an der Westseite, Ostwand der Turmfront, eine kleine Orgelempore verankert gewesen sein.

Auch in den ältesten Kirchenbüchern wird noch vor dem Umbau der Kirche von 1552/57 eine Orgel erwähnt. Sicher befand sich früher zeitweise eine Orgel an der Nordwand des Chorraums anstelle eines heute geschlossenen Durchbruchs zu einem über der Sakristei gelegenen Raum, der noch um 1770 als "alte Bälgekammer" bezeichnet wird.

Kirchenbuch-Eintragungen weisen darauf hin, dass nach der Bauzeit von 1552 bis 1557 wieder eine Orgel in Betrieb genommen wurde, an welcher Stelle wissen wir nicht.

1692 schuf der Orgelbauer Herbst aus Magdeburg für 585 Taler eine neue große Orgel, damals dürfte die heute noch vorhandene Orgelempore eine ältere, kleinere, ersetzt haben.

So richtig glücklich wurden die Osterwiecker mit dieser Orgel wohl nicht. Denn schon 1729/30 war ein Orgelbauer Christoph Meybaum an der Arbeit. Dabei handelt es sich um eine Orgel, die mit 34 Registern umfangreicher war als ihre Nachfolgerin, die jetzige Voigt-Orgel. Sie wurde 1866I67 von Carl Voigt aus Halberstadt für 1850 Taler erbaut.

Die Voigt-Orgel tat bis 1989I90 ihren Dienst. Dann begannen in der Stephani-Kirche so umfangreiche Sanierungsarbeiten, dass die Orgel zur Sicherung abgetragen und in einem Turmraum eingelagert wurde. Diese Arbeiten, wie auch den Wiederaufbau, hat die Halberstädter Orgelbaufirma Reinhard Hüfken im Jahr 2001 realisiert, wobei überwiegend die alten Teile wieder verwendet wurden.

Trotz mehrerer Kriege sind die hochprozentig zinnhaltigen Prospektpfeifen erhalten geblieben, sie verleihen der Orgel u.a. den warmen und weichen Klang der deutschen Frühromantik.

 

 

 

ERBAUT: Carl Voigt & Söhne, Halberstadt um 1866

 

RESTAURIERUNG: Orgelbaufirma Reinhard Hüfken,

Halberstadt 2001

Restauratorin Anja Stadler, Hornburg,

2002 (Orgelgehäuse)

SYSTEM: mechanische Schleiflade

TONUMFANG: Manual C - f´´´

Pedal C - d'

DISPOSITION:

 

 

I. Manual                                  II. Manual

1. Bordun

16´

10. Stillgedackt

16´

2. Principal

11. Geigenprincipal

3. Hohlflöte

12. Gamshorn

4. Viola di Gamba

13. Flöte

5. Octave

14. Gedackt

6. Quinte

2 2/3´

15. Octave

7. Octave

16. Flöte

8. Mixtur 4f

17. Octave

9. Trompete

18. Sesquialtera 2f

2 2/3´

    Sperrventil

 

          Sperrventil

 

Pedal Koppeln

 

19. Violon

16´

Manualkoppel

 

20. Subbaß

16´

Pedalkoppel

 

21. Principalbaß

 

 

22. Gedackt

 

 

23. Posaune

16´

 

 

Pedalverschluß

 

 

 

Sperrventil

 

 

 

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